Kostenlose Tipps für Neubürger

Beratungsstellen für Ausländer in Torrevieja haben neue Sprechzeiten

[Diana Niemann] Torrevieja


Berät Ausländer bei Behördengängen und bei der Jobsuche: Justi Trigueros Medina

 

Wie schreibe ich eine Bewerbung auf Spanisch? Wie melde ich die Kinder zur Schule an? Wo beantrage ich Familienhilfen? In Torrevieja stehen die Gewerkschaften mit ihren Beratungsstellen neu ankommenden Ausländern in diesen Fragen bei. Sie haben jetzt ihre neuen Sprechzeiten bekannt gegeben.

„Die meisten Ratsuchenden kommen aus Kolumbien, Ecuador, Ungarn und Russland, aber wir beraten auch viele europäische Ausländer“, sagt Justi Trigueros Medina. Sie hält bei der Gewerkschaft Unión General de Trabajadores (UGT) Sprechstunden für Ausländer ab, und zwar montags, mittwochs, donnerstags von 10 bis 14 Uhr und dienstags und donnerstags von 17 bis 20 Uhr. Sie ist in der Calle La Paz 115 – 1º in Torrevieja zu finden, Telefon 965 713 812.

Ihre Kollegin von der Gewerkschaft Comisiones Obreras (CC.OO.) bietet in den Räumen an der Plaza del Molino ebenfalls Einzelberatung an, und zwar montags 16.30 bis 18.30 Uhr, mittwochs 10 bis 13 Uhr und 16.30 bis 18.30 Uhr, dienstags und donnerstags 10 bis 13 Uhr. Anmeldung jeweils dienstags und donnerstags von 19 bis 20 Uhr unter Tel. 965 711 456 erforderlich.

Außerdem bieten sie mit Vorträgen an jedem letzten Dienstag im Monat Orientierung über Jobsuche, Arbeitsrecht und Aufenthalt. Diese finden jeweils um 17 Uhr im Seniorenheim, Calle San Pascual, 117, statt. Der nächste Vortrag ist am 30. September.

Bei der Arbeitssuche ist die Agencia de Desarrollo Local (ADL) behilflich, Calle Gregorio Marañon, täglich geöffnet von 9 bis 14 Uhr.

CBN v. 21.09.03 (Costa Blanca Nachrichten)

   
 

Lichtspiele in einer anderen Welt

Die Cova Tallada im Marine-Resrvat Cabo San Antonio besticht durch eine einzigartige Schönheit

[Andrea Beckmann] Dénia/Jávea

Piraten, Schmuggler und Abenteurer kommen in den Sinn, wenn man bis zur Cova Tallada, der gemeißelten Höhle, vorgedrungen ist. Dieses Naturkleinod liegt zwischen den Klippen des Meeresschutzgebiets Cabo San Antonio im Grenzgebiet zwischen Dénia und Jávea und gehört zu den Ausläufern des Naturparks Montgó. Der Name der Höhle rührt daher, dass die Römer für den Bau von Kapellen, Burgen und Festungen Riesenmengen von Tosca-Gestein aus ihrem Inneren meißelten. Deutlich lassen sich heute noch die Schnittstellen in dem 200 Meter tiefen Höhlenschlund erkennen.

Eigentlich ließe sich die Wasserhöhle in einer halben Stunde von Las Rotas aus erreichen – wenn man zügig seinem Ziel entgegen wandern würde. Doch man müsste blind sein für all die Natur, die es auf dem knapp einen Kilometer langen Weg zu entdecken gibt. Um den Ausflug zur Cova Tallada zu genießen, sollte man mindestens zwei Stunden einplanen. Außerdem sei empfohlen, sich einer Gruppenwanderung anzuschließen. Diese kann man im Büro der Parkverwaltung kostenlos buchen.

Parkführer Alex Morell kennt den Montgó wie seine Westentasche. Bei seinen Führungen weist er auf unzählige Details hin, an denen man sonst vielleicht achtlos vorbeigehen würde. „Schau, hier wächst eine kleine Kiefer in einer Felsspalte“, sagt Morell und deutet auf ein winziges Nadelbäumchen. „Es hat keinen Nährboden und wird immer ein Bonsai bleiben.“ Und man erfährt zum Beispiel, dass sich die Beeren des Immergrünen Wegedorns, wenn sie dunkelrot geworden sind, zur Senkung des Cholesterinspiegels eignen. Oder dass inmitten von Lavendel, Rosmarin und Stechginster auch die Baldrianpflanze wächst.

Spektakulär sind die Aussichten von diesem Pfad, der in 60 Meter Höhe und zum Teil schwindelerregend nahe am Abgrund der Steilküste entlang führt. Bei klarer Sicht kann man von hier oben aus das 92 Kilometer entfernte Ibiza sichten. Etwas geübt sollte man sein, wenn man sich zur Cova Tallada aufmacht. Festes Schuhwerk ist ein Muss, soll die Wanderung nicht zur Rutschpartie werden. Der Höhlenabstieg erfolgt über zum Teil nasse Felsen. Wer diese nicht einfache Hürde überwunden hat, findet sich plötzlich in einer anderen Welt und wird mit spektakulären Lichteinfällen belohnt.

CBN v. 24.05.03 (Costa Blanca Nachrichten)

   
 

Amtswege für Patienten   v. 24.4.03

Wie das öffentliche Gesundheitswesen funktioniert

[Janette Vehse]


Wer krank wird, braucht in erster Linie einen Arzt und in zweiter Linie viel Geduld. Die Wartezeiten können schon mal lang werden

Wer in Spanien arbeitet oder hier lebt und Rente aus dem Heimatland bezieht, hat Anspruch auf Leistungen des spanischen öffentlichen Gesundheitswesens. Dazu sind einige Besonderheiten zu beachten, die von den Gegebenheiten, wie man sie aus der Heimat kennt, abweichen.

In Spanien gibt es nicht mehrere gesetzliche Krankenversicherungen wie etwa in Deutschland, die nach Belieben ausgewählt werden können. Das gesamte Gesundheitssystem unterliegt der „Seguridad Social“, der Sozialversicherung des Arbeits- und Sozialministeriums. Diese ist nicht nur Krankenversicherung, sondern gleichzeitig öffentliche Rentenkasse, Sozialamt und Arbeitslosenversicherung.

Arbeitnehmer
Jeder Arbeiter und Angestellte Spaniens wird bei der Seguridad Social, und dort beim Departement „Tesoría General“ registriert. Die Anmeldung übernimmt in der Regel automatisch das Unternehmen, das einen neuen Mitarbeiter einstellt.

Der Arbeitnehmer bekommt dann eine Aufnahmebescheinigung (Afiliación) von der Seguridad Social zugesandt. Es handelt sich hierbei um ein Dokument von der Größe einer Kreditkarte, das zur Ausstellung der eigentlichen Krankenkarte (Tarjeta SIP) berechtigt.

Diese SIP-Karte ist wiederum in den Gesundheitszentren (Centro de Salud) erhältlich. Dort legt man seine Aufnahmebescheinigung vor. Mit Aushändigung der Krankenkarte ist der Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen eröffnet.

Arbeitnehmer, die sich unsicher sind, ob sie ordnungsgemäß angemeldet wurden und noch keine Aufnahmebescheinigung erhalten haben, können selbst bei der Tesoría General nachfragen. Francisco Carrió, Mitarbeiter der Seguridad Social erklärt: „Mitzubringen ist lediglich die Steuernummer (N.I.E.). Anhand dieser wird geprüft, ob tatsächlich ein Arbeitsvertrag besteht. Liegt trotz Anstellung keine Registrierung vor, sollte man sich möglichst schnell bei seinem Arbeitgeber beschweren, denn ohne die Eintragung bei der Seguridad Social hat man keinen Anspruch auf Sozialleistungen.“

Rentner
Rentner haben einen Behördengang mehr zu machen, als Arbeitnehmer. Sie müssen vor der Beantragung der Aufnahmebescheinigung zum „Instituto Nacional de la Seguridad Social“. Dort wird ihr Zugang zum Gesundheitswesen aufgrund eines internationalen Abkommens (alta en asistencia sanitaria por convenio internacional) bestätigt. Mit diesem Dokument geht es dann zur „Tesoría General de la Seguridad Social“, wo alles weitere seinen beschriebenen Lauf nimmt. Diese Vorgehensweise ist umständlich, weil beide Behörden, obwohl sie zur Seguridad Social gehören, in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht sind. „Es gibt aber Pläne einer Zusammenlegung“, so Carrió. Zweigstellen der Seguridad Social gibt es nur in den Kreisstädten der Provinz Alicante.

Hausarzt und Wartezeit
Mit der Aushändigung der Tarjeta SIP bekommt man gleichzeitig einen „Médico de Cabecera“, den Hausarzt, zugewiesen. Wann immer nun ein gesundheitliches Problem auftritt, muss man sich im Gesundheitszentrum einen Termin bei jenem Arzt geben lassen. Die Wartezeiten für einen Termin liegen in der Regel zwischen vier und sieben Tagen.

Die einzelnen Termine werden im Sechs-Minuten-Takt vergeben. Diesen Rhythmus kann der Arzt während seiner Sprechstunde meist nicht einhalten, sodass es schon mal zu erheblichen Wartezeiten kommt.

„Die Termine werden so gedrängt vergeben, weil viele Patienten nicht erscheinen. Sie haben sich während des mehrtägigen Wartens selbst ein Mittel aus der Apotheke geholt“, erklärt Angelina Martínez, die in einem Gesundheitszentrum zuständig für die Terminvergabe ist.

Fachärzte und Notfälle
Das spanische Gesundheitssystem ist so geregelt, dass der „Médico de Cabecera“ grundsätzlich immer konsultiert werden muss, wenn medizinische Hilfe nötig ist. Dies gilt auch dann, wenn auf der Hand liegt, dass nur ein Spezialist weiterhelfen kann. Also etwa, wenn eine gynäkologische Untersuchung ansteht oder ein Allergietest gemacht werden muss, ist zuvor der Hausarzt aufzusuchen.

Er verweist dann an den jeweiligen öffentlichen Facharzt oder ordnet die Einweisung in ein öffentliches Krankenhaus an.

Von dieser Regel gibt es allerdings drei Ausnahmen: Handelt es sich um einen Notfall, kann man sich direkt an die Notaufnahme der Gesundheitszentren oder öffentlichen Hospitäler wenden. Auch wenn man sich für längere Zeit in einer anderen Gemeinde aufhält, muss nicht der „Médico de Cabecera“ aufgesucht werden. Weiterhin ist ein Besuch beim öffentlichen Augenarzt ohne Überweisung des Médicos de Cabecera möglich.

Lange Warteliste
Die Warteliste für Operationen oder Behandlungen bei Spezialisten ist in Spanien sehr lang und sorgt daher immer wieder für Diskussionen. Die Entfernung eines Gallensteins kann da schon mal sechs Monate auf sich warten lassen, wie etwa der Patient José Costa erfahren mußte. „Allein für die Röntgenaufnahmen, die in einem anderen Gesundheitszentrum gemacht werden, gingen acht Wochen ins Land und dann durfte ich die Aufnahmen nicht einfach mitnehmen, um sie meinem Hausarzt zu bringen: die Versendung der Röntgenbilder von einem Zentrum zu dem nur 800 Meter entfernten dauerte nochmal zwei Wochen.“

Solche Erfahrungen treiben viele Patienten zu privaten Ärzten und Kliniken.

Wer allerdings nicht privat versichert ist, muss diese Dienste selbst zahlen.

Miguel Ángel Juárez, Leiter der Gesundheitszentren der Marina Alta äußert sich zu der Überbelastung: „Das Problem für die Wartezeiten liegt darin, dass der Bedarf an öffentlichen Ärzten, Gesundheitszentren und Krankenhäusern an der Bevölkerungszahl gemessen wird. An der Costa Blanca leben aber wesentlich mehr Menschen, als tatsächlich gemeldet sind. Hinzu kommen im Sommer Tausende Urlauber.“ Der Arzt empfiehlt daher dringend, dass sich die Leute, die hier leben, auch im Einwohnermelderegister der Gemeinden eintragen.

Trotz der Überbelastung ist Juárez überzeugt vom spanischen Gesundheitswesen: „Die Situation verbessert sich kontinuierlich. Neben den 262 Gesundheitszentren des Landes Valencia sind gerade 34 neue in Planung, wie zum Beispiel in Albir und Jalón, und in der Marina Alta soll ein zusätzliches Krankenhaus errichtet werden.“

Auch der Umfang der gesetzlichen Leistungen steigt nach Aussage Juárez stetig. Dennoch wird weniger von der gesetzlichen Kasse übernommen als in Deutschland. Zahnbehandlungen sind nur für Kinder bis 14 Jahren gratis. Erwachsene zahlen diese voll. Medikamentenkosten müssen zu 40 Prozent selbst getragen werden, wobei allerdings Rentner von der Zahlungspflicht komplett befreit sind.

„Private Krankenversicherungen“ sind Thema im Service-Teil der CBN 1.012 am 9. Mai.

 

   
 

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CBN-Online vom 26.10.02
http://www.cbn.es/service.htm

Vorgeschriebenes Gepäck


Foto: CBN-Online

In Spanien muss jeder Autofahrer zwei Warndreiecke mit sich führen. Von dieser Bestimmung sind allerdings Autos mit ausländischem Kennzeichen ausgenommen, in solchen Autos muss nur ein Pannendreieck vorhanden sein.

Ein Reservereifen muss in jedem Auto bereit liegen, ebenso wie ein Set Ersatzlichter. Nicht gesetzlich vorgeschrieben ist hingegen ein Erste-Hilfe-Kasten. Schaden kann er dennoch nicht.

 

 

                                                                        

 
CBN-Online vom 19.08.02
http://www.cbn.es/aktuelle.htm


18.000 Wohnungen für Dénia
Bebauungsplan Las Marinas beschlossen


In der vergangenen Stadtratssitzung wurde der Teilerschließungsplan für das Las-Marinas-Gebiet bei Dénia verabschiedet. Insgesamt sollen auf den vier Millionen Quadratmetern 18.000 Wohnungen entstehen.

Das Land, das sich zwischen dem Sportzentrum im Süden und der Grenze zu Oliva im Norden sowie zwischen der Hauptstraße von Las Marinas und dem Camí de Gandía erstreckt, teilt sich in acht Sektoren auf. Unangetastet von diesen Plänen bleibt das Gebiet von Els Poblets. Ausgeschlossen von dem Teilerschließungsplan ist derzeit noch der nördlichste „Sector VIII“, durch den später einmal die Eisenbahnlinie Gandía–Dénia verlaufen soll.

In den sieben anderen Abschnitten soll je eine 40.000 Quadratmeter große Grünfläche mit Parks und Spielplätzen entstehen. Außerdem ist ein etwa zehn Kilomter langer, begrünter Boulevard vorgesehen.

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Nr. 965, 15. Juni 2002 - Costa Blanca Nachrichten

Meer für alle

Ab sofort ist der Strand von Guardamar auch Behinderten leicht zugänglich

[Petra Stamm] Guardamar


Spezielle Schwimmsessel ermöglichen Behinderten ein entspanntes Bad in den Wellen – nun auch an der Playa La Roqueta

„Ah, wie angenehm!“ Mit einem Seufzer des Wohlbehagens 
steigt Concha von ihrem Schwimmsessel auf. Obgleich die
Strandbesucherin eigentlich gut zu Fuß ist, durfte sie die neuen
Spezialstühle am Strand La Roqueta ausprobieren. Diese sollen 
nun auch in Guardamar noch mehr Menschen ermöglichen, im 
Meer zu baden.

Wären da aber lediglich diese Schwimmsessel, wäre den 
Behinderten kaum gedient. Rollstuhlfahrer können über eine 
neue Holzrampe zum Sandstrand gelangen, der nun auch über 
zwei behindertengerechte Toilettenhäuschen sowie eine 
Dusche verfügt.

Freiwillige Helfer
Mehr noch: Das Rote Kreuz von Guardamar hat einen Service
eingerichtet, um Gehandicapten und Senioren ins Wasser zu helfen. Immerhin etwa 
15 Ehrenamtliche – darunter selbst viele ältere Menschen – haben sich in Guardamar dafür 
gemeldet. „Neue Freiwillige sind willkommen“, sagt Juan Francisco San Román, Sprecher 
des Roten Kreuzes in Guardamar.

Francisco Reverte, Behindertenbeauftragter des valencianischen Sozialministeriums, indes 
zeigte sich beeindruckt von der Anzahl der Ehrenamtlichen. Reverte muss es wissen, hat er 
doch seit vergangenem Jahr entlang der Costa Blanca schon 35 behindertengerechte Strände
 ihrer Bestimmung übergeben. 50 sollen es bis Ende dieses Jahres sein.

Unter anderem sollen in den nächsten Wochen die Playa de los Náufragos in Torrevieja und 
Arenales del Sol in Elche dazukommen. Alle sind Teil eines Modellprojekts im Land Valencia, 
an dem sich neben dem staatlichen Küstenamt und der Autonomieregierung auch der
Behindertenverband ONCE und das Geldinstitut Bancaja beteiligen.

Anmeldung erwünscht
Die Freiwilligen stehen in Guardamar montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr bereit. „Danach 
ist es einfach zu heiß“, sagt San Román. Die Badezeit ist pro Person auf zehn Minuten 
begrenzt – auch, um Warteschlangen zu vermeiden. Ein Test im vorigen Sommer habe 
gezeigt, dass sehr große Nachfrage nach diesem Service besteht.

Wer die Hilfe in Anspruch nehmen will, sollte sich daher kurz telefonisch unter 965 727 500 
beim Roten Kreuz anmelden. Die Ehrenamtlichen Margarita Sánchez-Hesselmann und 
Ángel Martín sprechen Deutsch. Der neue Zugang liegt an der Avenida de la Libertad, 
auf der Höhe des Hotels Meridional.

 

   
 

 

Nr. 955, 05. April 2002 - Costa Blanca Nachrichten

Millionen-Projekt "Bauland"

 Stadtverwaltungen im Kreis Vega Baja (Gebiet zwischen Torrevieja und Orihuela) 
setzen auf Golfplätze bei der Förderung des Tourismus.
Immer mehr nicht bebaubarer Boden im Kreis Vega Baja wird in Bauland umgewandelt.
Begründung der Stadtverwaltungen: der Anstieg der Einwohner. Bei der Umwandlung der
Flächen geht es vor allem um den Bau von Golfplätzen und neuen Urbanisationen.

Kein Ende in Sicht

Die aktuellen Projekte für die Vega Baja sprechen eine deutliche Sprache.
40 Millionen Quadratmeter
Boden sind künftig als zusätzliches Bauland vorgesehen.
15 neue Golfplätze
sollen entstehen. Dazu circa 160.000 Wohneinheiten für 
600.000 Einwohner.
In Orihuela wurden Ende des vergangenen Jahres rund zwei Millionen Quadratmeter 
in bebaubaren Boden für einen vierten Golfplatz und die Errichtung der Urbanisation 
"Lomas de Cabo Roig" umgewandelt.

In San Miguel de Salinas sollen bis zu drei neue Golfplätze entstehen. 
Auf 430.000 Quadratmetern, die im Januar in Almoradí für bebaubar erklärt 
wurden, werden ab Sommer 1.000 Wohneinheiten gebaut.
Die Gemeinde Rojales stellt 350.000 Quadratmeter Boden für den Ausbau der
Makrourbanisation Ciudad Quesada bereit. Auf 590.000 Quadratmeter baut Pilar 
de la Horadada den ersten Golfplatz der Gemeinde mit 990 Wohneinheiten.

Umweltschützer dagegen

Für Miguel Angel Pavón von der Umweltschutzorganisation "Amigos de los humedales 
del sur de Alicante" (Freunde der Feuchtgebiete des südlichen Alicante - AHSA) ist 
die Tendenz klar. "Offenbar soll das
Territorium zwischen Orihuela und Torrevieja komplett bebaut werden", so 
Pavón. Erschwerend kommt für den AHSA-Leiter hinzu, dass es im Moment 
keinen Aktionsplan für die Vega Baja gibt, der die Ausbreitung der Siedlungen im
vernünftigen, Rahmen hält. Die Umweltschützer befürchten eine
Gefährdung der Naturschutzgebiete durch den unkontrollierten Bauwahn. 
Ein anderer Punkt sind die geringen Wasserreserven. Die 15 neuen Golfplätze 
würden fast zehn Millionen Kubikmeter Wasser benötigen, schätzt Pavón.

Der valencianische Bauminister José Ramón García Antón dagegen verteidigt den Bau 
von Golfplätzen " als wichtigen touristischen Faktor". Antón sieht keine Probleme 
für den Wasserhaushalt, da für die Pflege der Golfplätze ausschließlich Abwasser 
verwendet werde.

 

   
 

 

Nr. 954, 28. März 2002 - Costa Blanca Nachrichten

Gesundheit gratis

 Das Klima an der Costa Blanca ist eines der besten

Das Klima an der Costa Bianca zählt zu den gesündesten dieser Erde. Das bestätigt
auch die Weltgesundheitsorganisation. Ärzte und Wetterexperten wissen, woraus sich
der Wohlfühlfaktor zusammensetzt: aus fast 3.000 Sonnenstunden im Jahr, der von
Industrieabgasen weitgehend verschonten Luft und einer Durchschnittstemperatur
von 18 Grad Celsius. Für ältere Menschen mit Herz- Kreislauf-Beschwerden ist das
Küstenklima die beste Medizin. Auch auf eine Serie von Hautkrankheiten wirkt es
sich günstig aus. Das Nachsehen haben manche Allergiker und Rheumapatienten.

Der Wohlfühl-Katalysator

Das Klima an der Costa Blanca: besser als jede Medizin - Schlechte Karten für Allergiker

Bastian Wiechert (8) geht es gut. Das war nicht immer so. Bereits als Säugling litt er
unter Neurodermitis, später kam Asthma hinzu. Seit er mit seinen Eltern vor fünf Jahren
von Wolfsburg nach Dénia übersiedelte, gingen die Beschwerden zurück. "Heute lebt
Bastian beschwerdefrei, braucht keine Medikamente mehr zu nehmen", sagt Vater
Carsten Wiechert (39).

Wiechert führt die Genesung auf das Klima am Mittelmeer zurück: "Die viele Sonne,
die geringere Luftfeuchtigkeit als in Wolfsburg tun einfach gut." Aber auch die Psyche
spiele eine Rolle, denn, "wenn auch die Eltern unbekümmerter sind, dann wirkt sich
das positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus".

Der Fall Bastian Wiechert scheint zu bestätigen, was die Weltgesundheitsorganisation
schon vor Jahren festgestellt hat: Die Costa Blanca zählt zu den gesündesten Klimazonen
der Erde. Vor allem für ältere Menschen mit Rheuma- oder Gichtbeschwerden, mit
Hautproblemen sei das extrem ausgeglichene Klima geradezu ideal. Das ist für viele
Nordeuropäer denn auch ein Grund, ganz oder teilweise ihren Wohnsitz in die Provinz
Alicante zu verlegen. Aber ist die Costa Blanca wirklich die glücklich machende
Sonnenseite des Lebens? Ein allheilender Jungbrunnen? Was hat das Küstenklima,
was andere Regionen nicht haben? Seit Jahrzehnten beschäftigt diese Frage Ärzte und Klimaexperten.

Idealer Wintersitz

Das gute Wetter war schon Ende des 19. Jahrhunderts Alicantes Tourismus-Schlager
Nummer eins. Es reiche nicht, dass es Gott gefiel, die Region mit einem ausgezeichneten
Klima zu segnen, schrieb Dr. José Soler Sánchez 1889 im Vorwort zu der Studie
"Winter-Residenz Alicante" seines Kollegen Estéban Sánchez Santana, "sondern die
Politiker müssen alle Anstrengungen unternehmen, damit die Touristen und die high-life
Gesellschaft hier die langen Winter-Stunden ohne Langeweile verbringen können". In der
Studie selbst kommt Dr. Esteban Sánchez Santana zu dem Schluss: Das Klima hier ist
vorzüglich für Körper und Seele. Woran es damals seiner Meinung nach noch haperte,
war eine adäquate Infrastruktur, um Stadt und Region für den Winter-Urlauber attraktiv
zu machen.

120 Jahre später ist die Rechnung aufgegangen. Die 40.000- Einwohner-Stadt Alicante
nähert sich heute der 300.000-Grenze. Um die 300.000 (Nord- und Mittel-)Europäer
leben ganz oder teilweise in der Provinz, 5,3 Millionen Urlauber zählte das Nationale
Statistik-Institut selbst noch im Oktober 2001. Die Mehrheit sucht Sonne, Wärme,
Erholung.

Die Zahlen und Fakten geben ihnen Recht: "In der Provinz Alicante werden rund
2.700 Sonnenstunden im Jahr gemessen", sagt Jorge Olcina, Wetterexperte und
Lehrbeauftragter am Geographischen Institut der Universität Alicante. In deutschen
Landen etwa muss man sich im Schnitt mit gerade mal rund 1.900 begnügen.
An manchen Wintertagen lässt sich der Stern gar nicht blicken. "Mit einem
Jahresmittel von 18,2 Grad Celsius und durchschnittlich 70 Prozent Luftfeuchtigkeit
ist die Region in einer gemäßigt-warmen Klimazone angesiedelt."

Als Klimaforscher blickt Olcina aber auch mit Sorge an den stets wolkenfreien
Sonnenhimmel: "Zwar ist die Durchschnittstemperatur in den letzten 100 Jahren nur
um 0,5 Grad Celsius gestiegen. Was wir aber durchaus registrieren, sind stärkere
Wetterextreme: Trockenperioden werden immer länger und bedenklicher, wenn es
dann regnet, dann zu viel und zu heftig."

Auf die Wohlfühlfaktoren - viel Sonne, keine extremen Temperaturschwankungen, keine nennenswerte Luftverschmutzung und ein hoher Salzgehalt in der Luft - habe dies allerdings, so Olcina, keine negative Auswirkung..

Dem Körper zum Wohle

Und dennoch ist die Liste der deutschsprachigen Ärzte an der Costa Blanca lang und
vollständig. Von A wie Akupunktur über K wie Kardiologie zu P wie Psychologie
und Z wie Zahnarzt ist die ganze Zunft vertreten - das Angebot lässt auf eine rege
Nachfrage schließen. Und das, wo doch immer wieder behauptet wird, die blauen
Gestaden des Mittelmeeres kurierten alles vom kleinsten Zipperlein bis hin zu
schwerwiegenden Herz-Kreislauf-, Atemwegs- oder Hautkrankheiten.

Das sei auch so, sagen in der Provinz Alicante praktizierende Mediziner. Zwar werde
immer wieder beobachtet, dass bei einer Umsiedlung an die Küste nicht 100-prozentig
ausgeheilte Krankheiten noch einmal richtig ausbrechen, so die Erfahrung von
Dr. Axel Haines, HNO-Arzt in Dénia, "aber danach geht es einem besser".

Warum das so sei, könne bislang niemand erklären, meint Haines, "aber diese
Erfahrung machen auch andere Kollegen hier an der Küste immer wieder".
Aber wenn dann das konstant milde Klima zum Tragen kommt, dann haben
Herz-Kreislauf- oder auch zuckerkranke Patienten Grund zur Freude: Normalerweise
sinkt der Bluthochdruck, Zuckerwerte bessern sich. Deshalb aber auch der Rat vom
Mediziner: "Wer etwa zu Hause jenseits der Pyrenäen eine bestimmte Medikamenten-
oder Insulin-Dosis verschrieben bekommen hat, sollte sich hier vor Ort noch mal
genau einstellen lassen."

Länger leben

Haines glaubt durchaus, dass sich die individuelle Lebenserwartung durch die
Auswanderung vom kalten, wolkigen Norden ans sonnige Mittelmeer auch im
fortgeschrittenen Alter noch erhöhen lässt: "Die Knochen tun nicht so weh, durch
die erhöhte Ausschüttung des körpereigenen Eiweißes Endorphin ist man einfach besser
gestimmt." Kurzum: Wer sich in seiner Haut wohl fühlt, dem geht es auch sonst gut.

Stichwort Haut. "Die salz- und jodhaltige Luft sorgt bei einer ganzen Reihe von
Hautkrankheiten für Linderung und Heilung", weiß Dermatologe Dr. Roland Weitzel
aus Torrevieja. Die Hälfte der Hautkrankheiten sind Ekzeme verschiedenster Art. Durch
die reizstoffarme Luft in Meernähe wird in vielen Fällen eine durchgreifende Genesung
erreicht. Dabei sei das spanische Klima verträglicher als etwa das der Nordsee, meint
Weitzel, denn "es ist lange nicht so rau".

Andere Ärzte trauen dem Küstenklima nicht ganz so große Wunderkräfte zu, wie etwa
Allgemeinarzt Dr. Haysaan Trabulsi aus Moraira. Er sagt, Neurodermitis sei noch immer
eine "unbekannte Krankheit". Wärme und Sonne hätten zwar immer eine heilende
Wirkung, aber eine Heilungs-Garantie sei dies nicht. Auch machten Hitze und hohe
Luftfeuchtigkeit älteren Menschen eher zu schaffen. "In solchen Fällen ist es wohl klüger,
die extrem heißen Sommermonate im kühleren Norden zu verbringen."

 

Die Schattenseiten

Überhaupt wissen alle Ärzte auch von den Schattenseiten des Sonnenklimas zu berichten.
Dr. Trabulsi meint, "Rheumapatienten müssen mehr auf sich aufpassen, denn die Knochen
bekommen die hohe Luftfeuchtigkeit besonders zu spüren." Kollege Dr. Haines warnt vor
der ständigen, bisweilen frischen Meeresbrise: Kiefernhöhlen- oder gar -gelenk-
entzündungen können die Strafe sein. Auf die erhöhte Infektionsgefahr in warmen
Regionen weist Dr. Weitzel hin. So seien etwa Mückenstiche nicht zu unterschätzen,
"sie eitern schneller und können dank hoher Temperaturen leicht zu bakteriellen
Infektionen führen". Das Abtupfen mit 96-prozentigem Alkohol reiche als vorbeugende
Maßnahme meistens aus.

Schlechte Karten haben auch Allergiker. Laut der spanischen Allergie- und
Immunologie-Gesellschaft SEAIC ist im Land Valencia und auf den Balearen vor allem
die zunehmende allergene Belastung durch Glauskraut (Parietaria judaica) zu beobachten.
Fast 100 Prozent aller Allergiker reagierten auf diesen Pollen mit Heuschnupfen.
Besonders in trockenen Frühjahren wie in diesem. Aber auch Zypressen- und
Pinienallergiker haben an der Costa Blanca im Frühjahr nichts zu lachen. Ist dies
überstanden, kommen im Sommer Oleander und Olive hinzu. Und Stauballergiker
werden hierzulande sowieso jederzeit fündig.

Und die Psyche?

Wer an die Küste zieht, dem geht es also gut? Immer wieder weisen Mediziner darauf hin.
Selbst wer nicht ganz geheilt wird, dem geht es dennoch mental besser.. Und kann so
besser mit der Krankheit umgehen. Aber wie sieht es mit der Psyche selbst aus? Ist der
Wahlspanier vor Melancholie, Traurigkeit oder gar Depression gefeit? "Nicht ganz",
meint Diplom-Psychologin Mathilda Hesedenz aus Alicante. "Viele Leute kommen
tatsächlich wegen des Klimas, aber auch mit großen Illusionen, hier ganz neu anzufangen",
sagt Hesedenz. „Aber“, so die Psychologin, „depressiv veranlagten Menschen geht es im
warmen, sonnigen Klima sicherlich besser.“ Sonne allein macht zwar nicht glücklich,
aber sie trage entschieden zum Wohlbefinden bei. Vorausgesetzt, man passt auf sich auf.
Dann kann das Projekt "Gesund an der Costa Blanca" klappen.

Heilung an Costa Blanca

Sowie bei den Wiecherts. "Natürlich war es damals keine leichte Entscheidung,
Deutschland und einen gut bezahlten Job aufzugeben", erinnert sich Wiechert. "
Aber wer Asthma kennt, der tut alles, damit es dem Kind besser geht." Solange es
sich an der Costa Blanca aufhält. "Sobald wir nach Deutschland gehen, rauchen die
Symptome wieder auf."